Liebe Patienteneltern ,

bei Husten und Schnupfen sind die Nächte meist am Schlimmsten, dabei ist ein ruhiger Schlaf für eine Gesundung unserer Kinder besonders wichtig!

Aus der Werbung kennt man das Versprechen von ruhigen Nächten durch das Einreiben von Brust und Rücken mit ätherischen Ölen – wie z.B. Wick VapoRup o.ä. Aus eigener Erfahrung kann ich die wohltuende Wirkung dieser ätherischen Öle bestätigen.

Allerdings können ätherische Öle auch unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen, die genau das Gegenteil von dem gewünschten Effekt bewirken. Bei manchen Kindern, welche besonders empfindlich mit ihren Bronchen auf äußere Reize reagieren, kann im schlimmsten Fall sogar eine akute Atemnot ausgelöst werden.

Besonders gefährdet sind dafür Säuglinge. Deswegen sollte man bei Kindern bis zum ersten Geburtstag besonders vorsichtig mit der Anwendung von solchen Mitteln sein.

Unangebracht sind in diesem Alter auf jeden Fall: Kampfer, Menthole (Majoran, Pfefferminze), Eukalyptus- oder Kiefernadelnöl. Für ältere Kinder gibt es in der Apotheke extra Salben und Öle mit reduziertem Wirkstoff.

Anisbutter, Engelwurzbalsam, Zwiebelsäckchen und mit Einschränkung auch Thymian-Myrte-Balsam enthalten hingegen nur schwache ätherische Öle und können daher bei älteren Säuglingen mit Vorsicht angewendet werden. Bitte tragen Sie die Mittel nicht im Gesicht, sondern auf die Brust des Kindes oder besser noch auf die Kleidung auf. Das Zwiebelsäckchen können sie über das Bett hängen oder auch die Zwiebel aufgeschnitten und erhitzt neben das Bett stellen.

Bevor Sie zu ätherischen Ölen greifen, probieren Sie doch einmal, ob sich der Infekt auch mit Kochsalzlösung (NaCl 0,9% oder z.B. Emsersalzlösung, …) und/oder abschwellenden Nasentropfen sowie Hochlagerung des Kindes beim Schlafen ausreichend behandeln läßt. Auch ein Hustenstiller kann für ruhigere Nächte sorgen. Diese Medikamente kann ich Ihnen auch verordnen!

Ihr Dr. Florian Palm